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Hallo Ihr Lieben,

wie Ihr seht haben wir auch unseren Wüstentrip bei knapp 40 Grad unbeschadet überstanden und sind wieder heil in Adelaide angekommen. Aber jetzt wieder der Reihe nach…

Im Barossa Valley haben wir vor der Abreise in die Wüste noch ein paar Weine der Region getestet und unser Favorit war natürlich ein Riesling Spätlese (heißt übrigens wirklich late-pick hier ). Ist schon sehr witzig wenn direkt neben den ganzen Rebstöcken Palmen wachsen und gedeihen. Ist doch alles etwas anders als bei uns. Die Reben sind zum großen Teil auch eher bräunlich wegen der großen Hitze und die Wasser-Restriktionen hier machen es den Winzern auch nicht gerade leicht ihre Reben zu erhalten. Gewässert wird dann nur mit gesammeltem Regenwasser aus riesigen Wasserreservoirs, aber die Rebstöcke sind hier wohl auch etwas resistenter als unsere im gemäßigten Europa…
In Adelaide angekommen haben wir zur Abwechslung erst mal wieder geschwitzt. Bei 38 Grad haben wir den Tag nur zum Einkaufen und Umpacken genutzt um dann um 17.15h pünktlich in den Ghan nach Alice Springs einzusteigen. Für die etwas mehr als 1500 km sollte dieser Zug knapp 19 Stunden brauchen und der Standard war sogar höher als wir erwartet hatten. Unser Doppelsitz ließ sich fast komplett zu einem Schlafsitz umklappen und es gab sogar Duschen, eine Lounge und einen Speisewagen. Nach der Abfahrt in Adelaide war noch eine zeitlang besiedeltes Gebiet zu sehen (bis Port Augusta), aber danach kam dann nur noch rote Erde, Büsche, Sträucher und ab und zu ein paar Kängurus, Kamele oder Kühe. Als Bonus gab es dann noch den Sonnenauf- und –untergang über der Wüste zu bewundern und so war die Zeit im Zug wirklich viel schneller um als erwartet. Aber wir sind das lange Reisen ja schon gewohnt…
Am nächsten Tag kamen wir dann so um die Mittagszeit in Alice Springs an. Hier waren es dann schon angenehme 40 Grad und im Vergleich zum klimatisierten Zug hatten wir einen Temperaturunterschied von 20 Grad zu überwinden. War im Endeffekt aber alles halb so schlimm und am zweiten Tag in Alice Springs hatten wir uns auch schon an die extremen Temperaturen, ohne kühlende Meerbriese, gewöhnt. Alice Springs an sich hat nicht wirklich viel zu bieten, außer Hitze . Selbst das kalte Wasser aus dem Wasserhahn kam über Tage schon warm aus der Leitung! Neben den Royal Flying Doctors, einer Art Luftrettungsnotdienst im Outback, haben wir uns noch ein kleines Reptile-Center angeschaut. Das Center selbst war nichts Besonderes, aber die Vorführung von verschiedenen Reptilien und Schlangen war sehr witzig und informativ. Anschließend durfte man dann die netten Tierchen sogar halten und knuddeln. Da Yara und Sven zur selben Zeit zufällig auch in Alice Springs waren haben wir dann unseren Abschied noch ein wenig in einem der urigen Pubs begossen und ansonsten nur noch ein paar Aboriginal-Souvenir-Läden abgeklappert.
Am nächsten Morgen wurden wir dann gegen 5 Uhr morgens zu unserer 2-Tages-Wüstentour abgeholt. Zuerst ging es über 700 km durch eintönige Wüstenlandschaft, mit nichts als ein paar wilden Kamelen, zum Kings Canyon. Diese tiefe Schlucht mitten im Nichts kann entweder durch einen ca. 1-stündigen Marsch in die Schlucht oder durch einen 3-4-stündigen Marsch hinauf und über den Rand der Schlucht bewundert werden. Wir haben dann allerdings nur den 1-stündigen Weg nehmen können, da bei Temperaturen über 36 Grad die langen Wanderwege nicht zu empfehlen sind. Aufgrund der Temperaturen (39 Grad) waren wir recht froh, dass wir keine 3-4 Stunden zu laufen hatten, aber die Aussicht wäre von oben sicher beeindruckender gewesen. Allerdings hatte uns der Aufstiegsweg dann schon etwas abgeschreckt…
Weiter ging es danach zum Sonnenuntergang zum Uluru. Das eigentliche Ziel unserer Reise ins rote Zentrum Australiens hat uns dann umsomehr für die lange Anreise entschädigt. Wir waren, nach vielen vielen vielen Berichten von anderen Leuten, doch eher skeptisch eingestellt, was das angeht. Das Farbenspiel während des Sonnenuntergangs war aber einfach toll. Noch dazu waren wir auf einem privaten Aussichtspunkt, wo man sich nicht um den vorderen Platz prügeln musste und konnten die Sonne auch noch über den Olgas untergehen sehen.
Die Nacht haben wir dann im Freien unter tausenden von Sternen in so genannten Swags (Kombinierte Matten mit Schlafsack) verbracht. Schlangen haben wir zum Glück auch keine gesehen, obwohl bei unserer Ankunft schon Schlangenspuren auf dem Campingplatz zu sehen waren . Die sehr kurze Nacht war dann schon um halb 5 zu Ende, denn wir mussten ja rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Uluru aufbrechen. Dort angekommen haben wir dann unser Frühstück während eines unbeschreiblichen Sonnenaufgangs am Ayers Rock (Uluru) genossen. Wir haben allerdings, nicht wie die anderen 400 Menschen, den Sonnenaufgang von vorne sondern von hinten angeschaut, wo die Sonne neben dem Uluru aufging. Da wir mal wieder Glück hatten, waren auch ein paar Wölkchen direkt über dem Uluru, die den Sonnenaufgang umso schöner gemacht haben! Einfach genial der Stein!
Nach einer weiteren Wanderung, diesmal halb um den „Stein“ (eine ganze Runde hat etwas über 9 km), haben wir ihn auch aus der Nähe gesehen und er ist echt groß! Für die Aboriginees hat jede einzelne Einfurchung eine Bedeutung und erzählt eine Geschichte. Es gibt sogar geheime „Frauen-“ und „Männer-Seiten“, wo man nicht fotografieren darf. Den viel umstrittenen Aufstiegspfad auf den Uluru haben wir auch gesehen und waren echt geschockt, was die Leute (hauptsächlich Asiaten) dazu bringt, da hoch zu klettern. Kein Wunder, dass da schon Einige gestorben sind! An dem Morgen, als wir da waren, war es aber eh zu windig, so dass der Aufstieg gesperrt wurde. Wir waren auch echt froh über den Wind, denn es waren kaum Mücken da! Es hatte vor ein paar Wochen geregnet und daher sind jetzt Billionen von kleinen nervigen Mücken im Outback unterwegs, die sich mit Vorliebe auf die Schleimhäute im Gesicht und in die Ohren setzen und wir deshalb die echt hässlichen Fliegennetze aufziehen mussten. Aber glaubt uns, wenn ihr ein paar von den Viechern verschluckt hättet, würdet ihr das auch machen!
Durchgeschwitzt ging es dann auf zu einer weiteren Steinformation in der Wüste, die Olgas/Kata Tjuta. Hier haben wir noch mal einen schweißtreibenden einstündigen Marsch zu einer Aussichtsplattform zurückgelegt, da der große Marsch wegen den 40°C gesperrt wurde. Danach haben wir dann müde aber glücklich, durch Sandstürme und seltsame Outback-Raststätten, den weiten Rückweg nach Alice Springs angetreten.
Alles in Allem war der knapp einwöchige Ausflug in die Wüste den Aufwand auf jeden Fall Wert und wir sind froh, kurz vor Ende unseres Australienaufenthaltes diesen Teil des Landes noch gesehen zu haben. Das Alles wäre aber ohne unseren Tour-Guide nur halb so gut gewesen, denn er hat trotz der ganzen stressigen Fahrerei (insgesamt über 2000 km in 2 Tagen) eine super Vorstellung abgeliefert und über Alles und Jeden Bescheid gewusst und uns enthusiastisch davon erzählt. Im Vergleich mit unseren anderen Touren, die auch gut waren, war er echt einsame Spitze! Zum Abschluss haben wir uns Abends noch mit unserer Gruppe im Pub getroffen und die 2 Tage begossen !

Am nächsten Tag ging es zurück nach Adelaide, wo wir dann 3 Tage die Stadt erkundet, ein wenig geshoppt und uns die Art-Gallery angeschaut haben. Im Vergleich zu den anderen Großstädten Australiens hat Adelaide allerdings bei Weitem nicht so viel zu bieten.
Am Samstagmorgen sind wir dann schließlich zu unserem letzten Ausflug nach Kangaroo Island aufgebrochen. Diese Insel, ca. 3 Stunden mit Bus und Fähre von Adelaide entfernt, ist zu einem großen Teil Nationalpark und damit unberührte Natur. Neben Seelöwen, die wir hautnah bewundern konnten, gab es noch Robben, Emus, Adler, Pinguine, Wallabies und natürlich die Kangaroo Island-Kangaroos zu sehen. Diese sind wegen der Isolation von den Anderen viel kleiner, brauner und echt süß! Außerdem gibt es die „Remarkable Rocks“, eine wirklich bemerkenswerte und lustige Steinformation und schöne Höhlensysteme. Die Insel an sich hat uns im Nachhinein sehr gut gefallen und ist auf jeden Fall einen Besuch wert, aber leider war die Tour-Gruppe sehr groß und der Tour-Guide nicht halb so gut wie Björn bei unserem Wüstentrip. Dementsprechend kann man sagen, dass jede Tour mit dem Tour-Guide steht und fällt und wir uns eigentlich nicht beschweren können, denn eigentlich hatten wir während unserer 6,5 Monate immer Glück!

So, nun ist unsere letzte Woche hier am anderen Ende der Welt auch schon angebrochen und wir machen uns jetzt noch ein paar schöne Tage in Adelaide bevor uns dann der Alltag in Deutschland schneller als erwartet wieder einholt.

Allerdings wollen wir noch einen abschließenden Abschlussbericht schreiben, denn so eine Zusammenfassung kann ja vielleicht doch noch ganz interessant werden…

Wir wüschen Euch zum letzten Mal viel Spass bei den Bildern und in einer Woche sind wir schon wieder da!

Liebe Grüsse, Alex und Alice

Der Beitrag wurde am Thursday, den 15. March 2007 um 06:58 Uhr veröffentlicht und wurde unter Australien abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.