Downunder

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Hallo Zusammen,

endlich mal wieder ein paar Neuigkeiten aus Down Under!

Wer gerade in Winterdepressionen steckt, sollte wohl ab hier nicht mehr weiterlesen…

So, wo waren wir denn…
Von Townsville aus ging unsere Reise weiter in den Süden nach Airlie Beach, was der Ausgangspunkt für die meisten Segeltrips um die Whitsunday Islands ist. Nachdem wir ziemlich schnell alles in Airlie Beach (es gab nur eine Strasse) gesehen hatten, wurden wir am 20.11. für unsere Segeltour abgeholt.

Whitsunday Islands

Mit uns waren noch 34 andere Touris auf dem Segelboot, was aber kein sonderliches Problem darstellte, denn das Schiff war sehr groß. Es war das Größte, das um die Inseln fährt und war 137m lang!
Unsere Kabine war ziemlich luxuriös und sogar mit eigenem Bad ausgestattet. Alex hat zwar gerade so rein gepasst und die Dusche war sehr sehr witzig, da es gar keine richtige gab (siehe Foto). Es war eigentlich nur ein Klo und ein kleines Waschbecken, dessen Wasserhahn man in eine Halterung hängen konnte und so duschen sollte. Dabei ist dann eben alles im Bad nass geworden und man musste sogar das Klopapier raus legen, wenn man es noch benutzen wollte… Aber im Vergleich mit anderen Booten, gehört es wohl eher zur Oberklasse!
Am ersten Tag sind wir bis Sonnenuntergang um Hook Island rumgeschippert und dann runter bis zum Whiteheaven Beach. Als wir da ankamen, war es jedoch schon dunkel, so dass wir nichts vom Strand sehen konnten. Also haben wir uns vom A-là-Carte Menu an Bord verwöhnen lassen, denn das war ja alles im Preis mit drin! Die Leute an Bord waren sehr gemischt und alle sehr nett. Es gab auch viele in unserem Alter, so dass wir uns eigentlich den ganzen Abend nett unterhalten haben. Nachts in der Kabine mussten wir uns erst mal daran gewöhnen, dass das Zimmer schwankt (und nicht wir, wegen zu viel Bier ) und haben dann dennoch gut geschlafen.
Am nächsten Morgen sind wir aufgewacht und konnten vom Bullauge in unserem Zimmer direkt auf den Strand schauen. Das war echt cool! Nach dem Frühstück wurden wir dann alle an den Strand gebracht und da so früh noch keine anderen Touristen da waren, hatten wir den Strand fast für uns alleine!
Wir sind dann den Strand hoch und runter gelaufen, haben viele Fotos gemacht und entdeckt, dass der Sand quietschen kann… Das war ziemlich lustig, denn wie wir später erfahren haben, besteht der Sand zu 99,8% aus einer Art Quarz, wobei jedes Korn komplett rund ist und wenn man drüber läuft, quietscht es halt zwischen den Zehen!
Trotz des morgens etwas wechselhaften Wetters, hatten wir dennoch tagsüber meist gutes Wetter und konnten den ersten Tag richtig genießen. Nach einem Schnorchelstop in einer Bucht haben wir dann auch endlich die riesigen Segel gesetzt und sind weiter zwischen den Inseln umher gefahren. Das war aber viel langsamer, als wir uns das vorgestellt hatten, denn es wehte eigentlich ein ordentlicher Wind!
Abends sind wir dann in eine sehr ruhigen Bucht eingelaufen, wo wir vom Boot aus 3 wilde Delphine beobachten konnten, die miteinander gespielt und Tintenfische gejagt haben. Das war das erste Mal für uns, dass wir sie nicht in einem Zoo oder Ähnlichem gesehen haben und die kamen auch richtig nah ran! Leider konnte ich kein Foto davon machen, da es sie sonst erschreckt hätte und wir hätten sie nicht weiter beobachten können. Die zweite Nacht verlief dann viel ruhiger, oder wir hatten uns einfach schon an das Schaukeln gewöhnt.
Am nächsten Morgen waren wir dann noch in zwei tollen Buchten Schnorcheln, wo wir am Strand gegessen haben und riesige Wasserschildkröten, Seeadler und einen Riff-Hai gesehen haben. Die Natur hier ist schon sehr eindrucksvoll und wir konnten uns gar nicht entscheiden, wo wir als Erstes hinschauen sollten.
Nach einem unterhaltsamen letzten Abend hieß es am nächsten Mittag Segel setzten und ab zurück nach Airlie Beach.
Der Trip war echt ein Traum!

Great Barrier Reef

Am nächsten Morgen hieß es dann wieder früh raus (wir werden hier echt noch zu Frühaufstehern!!!), da wir zu unserem zweiten Versuch ans Great Barrier Reef aufgebrochen sind. Diesmal verlief die Fahrt um Einiges ruhiger und das Schiff war auch sehr luxuriös. Ich hatte ja schon vorher beschlossen, einen geführten Tauchgang am Riff zu machen und Alex wollte währenddessen schnorcheln gehen. Aber der Dive Instructor hat das Ganze so gut verkauft, dass Alex sich doch tatsächlich davon überzeugen ließ und mit Tauchen gegangen ist!
Als wir auf dem Pontoon am Riff ankamen, mussten wir uns in die total schicken (!!!) Taucheranzüge stecken und bekamen die 15 kg schweren Sauerstoffflaschen auf den Rücken. Nach ein paar letzten Anweisungen wurden wir jeweils zu zweit von einem Instructor noch unten gebracht. Ich war wieder wie wild am Fotografieren, während Alex mehr mit seinen Flossen und der Tauchermaske beschäftigt war. Und das Atmen nicht vergessen…
Plötzlich tippt mich der Instructor an und zeigt hinter mich, Als ich mich umdrehe, war da ein rieeeeeeeeeeeeesen Fisch, den sie alle Wally nennen. Der kam total nah an uns ran, so dass wir ihn streicheln konnten und das hat ihm wohl ziemlich gut gefallen, denn er ist einfach nicht mehr weg geschwommen. So konnte ich auch tolle Fotos von ihm machen!
Als wir dann nach 30 Minuten wieder an der Oberfläche waren, war ich hin und weg vom Tauchen und muss unbedingt einen Tauchkurs machen! Alex fand es zwar auch ganz ok, aber er würde es wohl nicht mehr machen (aber er war ja auch mehr mit sich selbst und den Geräten beschäftigt, als mit der Umgebung ).
Nach ein paar Runden auf der Wasserrutsche sind wir noch Schnorcheln gegangen, um das Reef noch mal von oben zu erkunden und dann hieß es schon wieder zurück nach Airlie Beach.

Am Samstag haben wir den halben Tag obdachlos und ziemlich erschöpft von den vielen neuen Eindrücken an der Lagune in Airlie Beach verbracht, da unser Bus erst um 12h nachts nach Rockhampton losgefahren ist. Die Nachtfahrt war sogar relativ gut und wir haben auch etwas Schlaf gefunden.

Rockhampton

Am Sonntag kamen wir dann um 6 Uhr in Rockhampton an und konnten direkt in unser Zimmer. Das Zimmer war eine Art Minihäuschen, wo die Athleten während den Olympischen Spielen 2000 drin gewohnt haben.
Die Stadt ist zwar nicht gerade sehr berauschend und ziemlich verschlafen, aber vielleicht lag es auch daran, dass es Sonntag war und ca. 35°C im Schatten! Am Montag hatten wir dann eine Tour in ein paar Höhlen bei Rockhampton gebucht. Die Tour war echt gut und es gab auch einen Raum, den man Cathedral nennt, wo Leute heiraten können. Wir sind dann mit einer Kerze bewaffnet über einen sehr schmalen Zick Zack-Kurs wieder aus den Höhlen gekrabbelt. Das hat vielleicht Spass gemacht!

Myella Farm

Am nächsten Morgen wurden wir wieder sehr sehr früh vom Hostel abgeholt und 2 Stunden ins Hinterland auf eine riesige Farm gefahren. Als erstes sollten wir uns Frühstück über dem Feuer machen und es gab sogar einen Sandwichmaker, wobei man das Toastbrot mit Inhalt zwischen zwei Metallplatten klemmt und die dann in die heiße Glut legt. Es hat total anders geschmeckt, als in den Automaten bei uns und war daher auch sehr lecker. Danach waren die anderen 7 Leute auf der Farm reiten und Alex und ich durften Känguruhbabysitten.
Zwei Tage vor unserer Ankunft hat eine Mitarbeiterin der Farm eine tote Känguruh-Mutter gefunden, die wohl gerade von einem Auto angefahren wurde und in ihrem Beutel steckte ein kleines Känguruh-Baby! Dieses Joey (so nennen die Australier die Babies) hat sie dann mitgenommen und wir haben es den ganzen Morgen in einem Beutel durch die Gegend getragen und gefüttert. Es war soooooooooooooooo süß!
Mittags bekamen wir dann eine Motorradstunde. Komisch, das man bei uns dafür so lange braucht! Wir hatten es jedenfalls nach 1,5 Stunden gelernt und konnten dann mit den Bikes über die Farm heizen. Das war auch besser so, denn bei den Hügeln kommt man mit einem Auto nicht sehr weit. Um 18h sind wir dann zum Sunset Point gefahren und haben die Sonne über der australische Steppe untergehen sehen. Diese Farben hier sind echt der Wahnsinn!

Am nächsten Morgen durften wir dann versuchen eine Kuh zu melken. Das war ziemlich lustig und hat sogar ganz gut geklappt. Natürlich kam bei dem Farmer, der sich nach uns dran gesetzt hat, viel mehr raus, aber immerhin kam überhaupt irgendwas raus!
Danach hieß es dann, Hühner füttern, Eier holen und wieder das Baby-Roo sitten!
Mittags haben wir dann gelernt, wie man eine Peitsche zum knallen bringt und wie man etwas mit dem Lasso einfängt. Das hat sogar erstaunlich gut geklappt, auch wenn es nicht ganz einfach war!
Nachmittags waren wir dann mit dem Pickup Pferde füttern und mussten dafür die gesamte Farm abfahren, um sie alle zu suchen! Gut das es auf Privatgelände keine Verkehrsregeln gibt, sonst hätten wir nicht die spaßige Fahrt auf dem Heu hinten drauf machen können! Von Zeit zu Zeit kamen auch einige Känguruhs auf den Hof, haben ein bissl was getrunken und sich neben die Hängematten in den Schatten gelegt.
Abends kamen immer unzählige grüne Tree-Frogs aus ihren Verstecken gehüpft und ich musste sie natürlich gleich auf den Arm nehmen. Die waren echt knuffig und sehen genauso aus wie die Souvenirs, die man hier überall kaufen kann!
Am nächsten Tag hieß es dann leider wieder Rucksack packen und zurück nach Rockhampton, wo wir dann zusammen mit einer Engländerin 6 Stunden auf unseren nächsten Nachtbus gewartet haben. Leider hatte der noch zusätzlich 1 Stunde Verspätung und war ziemlich voll, so dass wir nicht mal Plätze nebeneinander bekommen und daher auch kaum geschlafen haben.

Heute Morgen kamen wir dann total erledigt in Hervey Bay an, von wo aus wir morgen unsere 2-Tages-Tour auf Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt, starten werden. Sind schon sehr gespannt darauf!

Viele reisefreudige Grüsse aus Down Under,

Eure Alice

P.S.: Bilder folgen dann am Sonntag, denn es ist schon wieder so spaet geworden und wir muessen morgen zur Abwechslung mal wieder frueh raus!

Der Beitrag wurde am Friday, den 1. December 2006 um 14:31 Uhr veröffentlicht und wurde unter Australien abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.