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Hallo,

seit dem letzten Beitrag ist schon wieder einiges passiert bei uns und hier kommt nun endlich der erste Beitrag über die Südküste.

Nach dem traurigen Abschied von Sydney ging es mit unserem gemieteten Toyota Corolla los in Richtung Canberra und wegen einem Cricketspiel in der Stadt gleich in den dicksten Großstadtverkehr. Links fahren, auch noch mit Schaltwagen war gar nicht so einfach im Großstadtdschungel!
Der Weg nach Canberra bescherte uns dann unsere ersten richtigen Regenfälle seit wir in Australien sind. Es hat dermaßen geschüttet, dass sich auf dem Highway gleich ein LKW quergestellt hat (siehe Fotos). Der Regen war so heftig, dass wir dachten, der seit Jahren ausgetrocknete Lake George muss sich einfach wieder füllen !
In Canberra angekommen haben wir 1 Tag Kultur pur genossen und uns diverse Museen (unter anderem das Nationalmuseum), Denkmäler, Botschaften und das Parlamentsgebäude angesehen. Canberra hat kulturell eine ganze Menge zu bieten, allerdings ist die komplett geplante Hauptstadt Australiens im Bundestaat ACT ansonsten eher unspektakulär. Lange gerade Strassen und jede Menge Beamte, die in einer langweiligen Stadt leben…
Weiter ging es dann immer die Küste entlang nach Melbourne. Zwischenstationen waren die kleineren Orte Merimbula, Lakes Entrance und Foster. Lakes Entrance bietet sehr schöne Blicke auf eine kleine Meerenge, die die dahinter liegende Seenlandschaft füllt und deswegen auch künstlich offen gehalten werden muss. In Foster hatten wir das Glück in einem kleinen Ferienhäuschen mit 2 Schlafzimmern zu übernachten, und da niemand mehr für das zweite Zimmer eingecheckt hat, hatten wir das Häuschen für uns alleine, was mit eigenem Bad und Küche ein unerwarteter Luxus für uns war (ja, wir sind hier ziemlich anspruchslos geworden). Der ganze Weg über die Küstenstädtchen hat aus unserer Sicht außer Strand und Meer allerdings nicht so wirklich viel zu bieten, wofür wir eh keine Zeit haben, und ist dementsprechend auch nicht unbedingt spektakulär.
Wir haben noch einen kurzen Zwischenstop auf Phillip Island eingelegt, das für seine vielen Pinguine bekannt ist und haben die Ultimative Pinguin Parade mitgemacht. War lustig, denn wir haben uns mit Nachtsichtgeräten in dunkle Sanddünen am Strand gesetzt und dabei zugeschaut, wie viele kleine Pinguine direkt an unseren Füssen zurück zu ihren Küken watscheln. War auf alle Fälle besser, als dabei zuzuschauen, wie die kleinen süßen Tiere von riesigen Lichtstrahlern und Menschenmassen am anderen Ende der Insel begafft werden. Mittags waren wir noch in einem Park, wo wir ein kleines Wombat-Baby auf den Schoß nehmen durften und das war vielleicht knuffig!
Melbourne war dann die nächste Station und hat uns sehr gut gefallen. Die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria hat viel für Touristen zu bieten. Austragungsstätten für Tennis, Formel 1, Fußball, Football, Rugby, Cricket usw. findet man hier und kulturell gibt es ebenso viele Highlights. Dazu kommen mehrere Hafenpromenaden und eine Innenstadt, die eine Mischung aus alten und neuen Gebäuden ist und dadurch irgendwie einen eigenen Charakter bekommt. In der Stadt gibt es kostenlose öffentliche Verkehrsmittel, wie z.B. die alte Tram, die dich zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten bringt. Insgesamt lohnt sich ein Besuch in Melbourne auf jeden Fall, auch zum shoppen . Während unseres Aufenthaltes war es gerade wieder extrem heiß (38 Grad) und unser Zimmer hatte keine Klimaanlage. Da half nur noch 3x am Tag kalt duschen. Dafür sind wir jetzt aber für die angekündigten 42 Grad in Alice Springs nächste Woche zu unserem Uluru-Trip gerüstet.

Anschließend ging es mit einem neuen Corolla wieder an die Küste und über die bekannte Great Ocean Road in Richtung Adelaide. Diese meist an der Küste verlaufene Touristen-Strasse mit ihren unglaublichen Steinformationen war definitiv der Höhepunkt unserer Südküstentour. Die Zwölf Apostel, von denen mittlerweile nur noch 6 zu sehen sind, die London Bridge, die Bay of Islands, die Arch und einige weitere wunderschöne Kalkstein-Formationen haben uns alle paar Kilometer geradezu zum Anhalten und Fotografieren gezwungen. Wir hatten auch noch das Glück, dass zu der Zeit gutes Wetter war, was sich da jede Stunde ändern kann, und da kam das Alles natürlich erst Recht zur Geltung.
Zwischendurch waren wir noch auf dem höchsten und längsten Treetop-Walk der Welt, was Alex nicht gerade viel Freude bereitet hat, aber echt eine andere Sicht auf einen Wald gibt und auch schön wackelt ! Der nächste Höhepunkt war dann Tower Hills, was ein von Wasser umgebenes Vulkangebiet ist, wo hunderte wilde Tiere frei leben und wir neben Vulkankratern auch Echidnas, Emus, Schlangen, Echsen, Koalas, Kangaroos und einige andere Tiere gesehen haben. Das war echt toll! Aber Koalas hatten wir schon auf dem Weg an der Great Ocean Road gesehen, wo viele einfach faul in den Eukalyptusbäumen rum hängen und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Unser Weg hat uns dann weiter nach Mount Gambier geführt, dass für seinen blauen Vulkansee und die Sinkholes bekannt ist. Auf dem Weg haben wir noch in einer tollen Höhle, die wohl in dieser Form nur hier in Australien entstehen kann. An dem Tag hatten wir auf der Strasse auch noch Begegnungen mit 3 Emus, 4 Emu-Küken und einem wirklich riesigen Adler, der gerade ein Kangaroo am Strassenrand zerlegen wollte. Da weiß man wieder, warum Nationalparks so toll sind!
Ein toller Zwischenstop war noch Cape Bridgewater, wo wir neben Blowholes auch einen versteinerten Wald besucht haben, der uns beeindruckt hat.
In Mount Gambier hat uns der „Blue Lake“ mit seiner tiefblauen Farbe fasziniert, vor Allem, weil keiner weiß, warum er seine Farbe im Sommer wechselt. Außerdem steht die gesamte Stadt auf Höhlen, von denen einige schon eingestürzt sind und daraus so genannte Sinkholes entstanden sind. In Mt. Gambier haben wir im Gefängnis übernachtet…nein, keine Angst, wir haben nichts angestellt, aber das Hostel ist ein ehemaliges Gefängnis, das bis 1955 genutzt wurde und jetzt arme Backpacker beherbergt. Gott sei Dank haben wir auch den Türcode bekommen, so dass wir auch wieder raus konnten . War aber eine lustige Erfahrung, mal so eingesperrt zu leben und in einer Zelle zu übernachten!
Auf dem Weg von Mount Gambier bis hier ins Barossa Valley gab es allerdings nicht mehr viel zu sehen, außer ausgetrocknetem Gestrüpp und ab und zu ein Blick aufs Meer.
Das Barossa Valley ist die bekannteste und größte Weinregion in Australien und hier werden wir morgen noch ein paar gute Tropfen probieren, bevor wir nach Adelaide und dann am Freitag mit dem Ghan nach Alice Springs weiter fahren.
Wir wünschen euch viel Spass beim Bilder schauen und warten auf eure Kommentare!

Liebe Grüsse, Alex und Alice